Wie können wir trotz Corona wieder musizieren und unseren Freunden eine attraktive Musik bieten, fragten wir uns im Frühjahr. Unsere Antwort lautete, dass dies nur in kleinen Ensembles geht – die Idee des Kammermusikabends war geboren.
Nun begann für uns Musiker das Abenteuer, welche Instrumente passen zusammen, welche Musik spielen wir, wie und wo können wir proben wir, etc. Sowohl das Spielen einer Einzelstimme ohne dass der Dirigent das Tempo oder die Lautstärke „regelt“ als auch von Anfang bis Ende „100%“ ohne Pause durchzuhalten, war für viele eine neue Erfahrung.
Trotzdem stellten sich 25 Musiker der Herausforderung – und dann drohte es wenige Minuten vor dem Konzernbeginn. Sollte jetzt unser erster Auftritt des Jahres wortwörtlich ins Wasser fallen?
Aber das Wetter besserte sich und verabschiedete sich am Ende mit einer goldenen Abendsonne. Dies war ein Bild für unseren Kammermusikabend – er wurde aus der Not heraus geboren und am Ende ist etwas Tolles entstanden, das sich zu wiederholen lohnt.
Das Programm reichte an diesem Abend von einer feierlichen Begrüßung durch die Trompetenen über „traditionelle“ Blasmusik eines Tiefblechensembles bis hin zu modernen Klängen eines Brassquintetts. Dazwischen erklangen klassische Stücke von einem Saxophontrio, mit Schlagzeug untermalte moderne Popmusik, ein Flötenquartett mit Klassik und einer Filmmusik, ein Flöten-Klarinetten-Duo mit einer jazzigen Opernarie sowie ein Percussionduo, das beeindruckend Rhythmus mit einfachen Mitteln zeigte (z.B. Händeklatschen).
Lassen Sie mich mit den Worten einer Anwohnerin schließen:
„Eigentlich wollte ich noch etwas arbeiten und beim Konzert das Fenster schließen, aber die Musik hat mir so gut gefallen, war so facettenreich, dass das Fenster offen blieb“